Tagpfauenauge (Inachis
io), Blütenbesuch auf Wasserdost
Oberschleißheim,
Torfeinfang (M-L), 05.08.1986
Inachis io (Tagpfauenauge)
Das Tagpfauenauge zählt neben dem
Kleinen Fuchs, dem Kleinen Kohlweißling und dem Rapsweißling heutzutage zu den häufigsten
Tagfalterarten und kommt von der Altmühl bis in die Hochlagen der Alpen
überall vor. Es profitiert von der Gülle-Landwirtschaft und der
vielerorts zu hohen Stickstoffbelastung der Umwelt. Eine der letzten Arten,
die in den weite Teile Oberbayerns dominierenden ausgeräumten
Agrarwüsten noch anzutreffen ist. Aufgrund ihrer hohen Mobilität können
sie auch in Siedlungsgebieten beobachtet werden. Die Häufigkeit
schwankt jedoch jahrweise stärker. So
2004 und 2005 evtl. als Folge des Hitzesommers 2003 etwas seltener, 2006
wieder deutliche Zunahme.
Die Falter
überwintern, eine Eiablagebeobachtung an Brennnessel vom 21.07.1994. Blütenbesuche
im Gebirgsbereich mehrfach in Anzahl an Allermannsharnisch und der
Alpen-Kratzdistel. Beliebteste Nektarpflanze im Flachland ist der
Wasserdost, das Schmetterlingswirtshaus im Walde.
Flugzeit:
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18.02.
(1990)
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-
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27.10. (2006)
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Höhenverbreitung:
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-
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2050
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Verbreitung:
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Ges
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BA
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AV
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SP
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UH
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FA
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285
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43
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72
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69
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48
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16
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Rang:
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8 (24/9/11/3/19)
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Eigelege des Tagpfauenauges
an der Blattunterseite von Brennnessel
Palzing, Amperaue (FS), 21.07.1994
Raupen vom Tagpfauenauge an Brennessel
München, Schwarzhölzl (M), 27.05.2007
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Raupen des Tagpfauenauges
Garching, Schleißheimer Kanal (M-L), 06.1986
Oberdingermoos (ED)
Lebensraum des Tagpfauenauges
Völlig überdüngter Teil des Erdinger
Mooses. Ehemaliges Torfstichgebiet. 1992 zum Naturschutzgebiet (NSG =
Notstandsgebiet ?) erklärt. Sämtliche Pfeifengras-Streuwiesen wurden in
den vergangenen Jahrzehnten sukzessive zu insgesamt mehrere Dutzend Hektar
umfassende stinkende Jagdfutterstellen. 1995 waren immerhin noch drei als eutrophierte Pfeifengraswiesenparzellen anzusprechende Reste (mit stark
bedrohten Pflanzen wie der Labkrautblättrigen Wiesenraute und dem Wohlriechendem Lauch) vorhanden, die
durch weitere Ablagerungen zwischenzeitlich zu Goldrutenreinbeständen
verkamen.
Seinerzeit vergaß auch das Blaukernauge noch auszusterben. Heutzutage
Massenbestände der Kanadischen Goldrute, des kaukasischen Riesenbärenklaus, von Brennnessel, Taubnessel
oder Holunder.
Und mit den Massenbeständen an Brennnesseln
nahmen Tagpfauenaugen, Admirale und Landkärtchen deutlich zu.
Wie auch an vielen anderen Orten:
Einfalt statt Vielfalt. Häufige Allerweltsarten statt bedrohter
Spezialisten.
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